Hexensuche

Den folgenden Text, den ich in diesem Posting auf Diaspora gefunden habe, habe ich mir mal erlaubt ins Deutsche zu übersetzen, weil es sich dann für einige User doch vertrauter und besser liest:

Eine meiner Freundinnen erzählte mir von einer lehrreichen Unterrichtsstunde am Gymnasium ihrer Tochter in diesem Winter. Sie haben dort gerade die Hexenprozesse von Salem als Unterrichtsthema, und ihr Lehrer sagte, er würde nun ein Spiel spielen.

„Ich werde jetzt herumgehen und jeder/m von euch ins Ohr flüstern ob ihr eine Hexe oder eine normale Person seid. Euer Ziel ist es anschließend, die größte mögliche Gruppe zu bilden, in der sich KEINE Hexe befindet. Am Ende wird jede Gruppe, in der sich mindestens eine Hexe befindet, ausscheiden.“

Die Jugendlichen begannen, sich gegenseitig mit Fragen auszuquetschen. Zunächst bildete sich eine recht große Gruppe, doch die meisten SchülerInnen verteilten sich dann auf kleine, exklusive Gruppen, die alle abwiesen, bei denen sie nur den Hauch eines Verdachts hatten.

„OK“, sagte der Lehrer. „Ihr habt nun euere Gruppen gebildet. Zeit, die Karten auf den Tisch zu legen. Alle Hexen heben nun bitte ihre Hände.“

Niemand erhob die Hand.

Die Kids waren verwirrt und warfen dem Lehrer vor, dass er ihr Spiel verdorben hätte.

„Tatsächlich? War denn irgendjemand in Salem wirklich eine Hexe? Oder glaubten alle nur was man ihnen erzählt hatte?“

So bringt man Kids bei, wie einfach es ist, eine Gesellschaft zu spalten.

Bleibt weiterhin offenherzige, wundervolle Menschen! Ausgrenzung, zum Sündenbock machen und Spalten zerstört weit mehr als es schützt. Wir hocken alle im gleichen Boot.