Über den Dialog
Der Dialog, den wir auf dieser Seite vorstellen, ist aus einem Mailwechsel hervorgegangen. In aufeinanderfolgenden E-Mails entstanden die Gedanken, die hier in weitgehend originaler Form wiedergegeben werden. Viele der Gedanken werden in diesem Dialog nur angerissen, blitzen auf, ohne bis in die letzte Konsequenz verfolgt zu werden. Der Dialog hat daher etwas Sprunghaftes, Treibendes. Das Weiterdenken, Weiterverfolgen einzelner Gedanken wollen wir durchaus den Lesern überlassen.
Einige der Gedanken sind ketzerisch – genaugenommen scheint diese Ketzerei bereits in dem Titel Elektronische Wörter und grafischer Zeitgeist durch. Es sind Gedanken wider den Mainstream dessen, was heute vorzugsweise über Wort und Bild, über alte und neue Medien gesagt und gedacht wird. Wir geben zu, diesen ketzerischen Gedanken tatsächlich anzuhängen, und ihnen durch diese Publikation ein wenig mehr Geltung verschaffen zu wollen.
Der Dialog
- Kess: Astrid Malo
- Stefan: Stefan Münz
Stefan: Du willst mir tatsächlich das Forums-Archiv als Gute-Nacht-Lektüre antun? Bedenke, daß allein der reine Text derzeit 34 Megabyte umfaßt. Hast du dir das mal versucht vorzustellen, mit 34 Megabyte im Schein der Nachttischlampe…?
Kess: wenn es elektronische Wörter sind – warum nicht? Mit einem e-book kein Problem 🙂
Stefan: So ein richtiges e-book meinst du? Diese Dinger, die jetzt gerade auf den Markt kommen? Stimmt, damit wirst du bei 34 Megabyte zumindest nicht gleich erdrückt. Und eigentlich auch eine schöne Vorstellung, so ein e-book als Schmöker. Denn um ehrlich zu sein, gehöre ich auch nicht zu denen, die das Papier bis aufs Blut verteidigen. Ein schön anzufassendes Einmalbuch mit einem sympathischen Screen, auf den man sich über Funk aus dem Internet beliebige Literatur und Texte laden kann (mit Micropayment) – so stelle ich mir das „Buchwesen“ der Zukunft eigentlich lieber vor. Aber so ausgereift sind die ersten e-books wohl noch lange nicht.
Kess: Näher befaßt habe ich mich auch noch nicht damit. Außer leichten Bedenken, was eine intensive Nutzung für die Augen bedeutet, hoffe ich, daß sie sich schnell verbreiten. Ich weiß schon lange nicht mehr, wohin mit all den Büchern. Und ein schöner fetter Schmöker ist eine ziemliche Belastung fürs Handgelenk. Das alles würde entfallen. So ein kleines handliches Teil hat also eine Menge für sich. Allerdings möchte ich die Texte gerne speichern und wieder abrufen können. Gerne auch zu einem höheren Preis. Gute Literatur liest man immer wieder erneut.
Stefan: Kein Problem – ließe sich ja im Dateiformat verankern, ob die Nutzung ein Expire-Datum hat oder nicht, bzw. ob die Daten nur im e-book verfügbar sein können oder sich auch zum PC überspielen lassen. Je nach Wunsch würden die Download-Gebühren variieren. Das ist eigentlich alles so sonnenklar und naheliegend, daß es eigentlich überhaupt gar nicht anders kommen kann … 😉
Kess: Das wäre zu schön, um wahr zu sein und ist wohl auch ironisch von Dir gemeint. Wo Geld oder Macht zu winken scheinen, wird zu oft der Verstand ausgeschaltet. Es wird zumindest versucht werden, Überspielungen zu vermeiden. Damit wäre der unentgeldlichen Verbreitung Tür und Tor geöffnet.
Stefan: So ironisch habe ich es eigentlich gar nicht gemeint! Aber noch mal zu einem allgemeineren Aspekt: ich bin ja richtig erstaunt, auf solche Ansichten zu treffen! Das ist nämlich so ein Thema, wo ich bei fast allen Leuten das Gefühl habe, gegen eine Wand anzureden. „Aber so ein Gerät kann doch nicht das Erlebnis eines Buches ersetzen“, rufen sie einem entsetzt entgegen, sobald man etwas in der Richtung äußert, daß so etwas irgendwann die herkömmlichen Bücher ablösen werde. Ich frage mich dann immer, was die Leute an den heute produzierten Massenbüchern so toll finden. Nach 20 Jahren fangen sie an zu zerbröseln, weil Papier und Einband so billig sind. Staubfänger in meterlangen Regalen sind sie, die viel Platz wegnehmen. Wozu das? Um anzugeben, wie belesen und intellektuell man ist? Also ehrlich, da wäre mir so ein elektronisches Universalbuch wirklich lieber…
Kess: Es fragt sich, ob diese Menschen wirklich das Buch lesen oder nur das Papier betrachten. Es sind mit Sicherheit die gleichen Personen, die das VL (Anm.: VL = Virtual Life), die Macht der Mails und Messages, nicht verstehen. Nicht nachempfinden können, daß das Wort an sich wichtig ist, nicht die Verpackung. Die ist für die Augen. Das Wort ist für die Seele. In dem geschrieben Wort kann man aufgehen, mitempfinden, weiterträumen.
Auch ein Bild kann Assoziationen wecken, die aber meist viel kurzweiliger sind. „Aus den Augen, aus dem Sinn“. Dahinter steckt sehr viel Wahrheit. Wörter aber, ganze Bücher sind keine Bilder, die wir sehen, sondern Beschreibungen, die wir mittels Assoziationen zu Bildern übersetzen. Diese können wir gar nicht „aus den Augen verlieren“.
Das ist einfach wieder einmal ein gutes Beispiel für die Oberfächlichkeit, mit der so viele Menschen täglich leben. Man muß nicht gleich ein Philosoph sein. Ein wenig Nachdenken zuweilen über die Alltäglichkeiten würde aber vielen gut tun.
Stefan: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte – sagt man. Aber ein Bild braucht auch mehr Speicher als tausend Wörter, sowohl auf Festplatten als auch in Köpfen. Und ein Wort kann, wenn es sich in einem lebendigen Kopf entfaltet, tausend Bilder „on the fly“ erzeugen.
Ich freue mich, daß du so viel von Wörtern verstehst und die Wörter so verteidigst – das ist allerdings auch gegen den Mainstream, der allenthalben davon redet, daß die Bilder die Wörter ersetzen werden. Ich kann aus Erfahrung Gegenteiliges berichten. Neulich haben wir beispielsweise drei Konzepte für eine Bedienungsanleitung in einen Usability-Test mit Probanden geschickt. Das Ergebnis war, daß die Probanden am meisten mit jener Variante anfangen konnten, in der mit ganz normalen Worten, ohne viel grafisches Drumherum, erklärt wurde, was zu tun ist. Die anderen Varianten, mit all ihren bemüht grafischen Darstellungskonzepten, sorgten eher für Verwirrung.
Meine Meinung dazu ist: man muß es nur schaffen, so zu schreiben, daß die Leute lesen wollen. Dann lesen sie auch anstandslos.
Kess: Komplexe Strukturen lassen sich durch Grafiken allerdings leichter veranschaulichen. Dabei handelt es sich jedoch um fachbezogene Visualisierung. Emotionen und Empfindungen kann kein Bild so gut ausdrücken und so fein nuancieren, wie das Wort.
Stefan: Die gesamte Seilschaft der Grafiker und Designer inclusive Webdesigner steht gegen dich! Es gehört wirklich Mut dazu…
Kess: Nehmen wir doch beispielsweise Freude, Frohsinn, sich freuen, froh sein. Das sind aus dem Zusammenhang gerissene Begriffe. Für jeden Begriff besitzen wir eine Assoziation. Eine ganz persönliche. Wenn ich zu Dir von Freude spreche, dann assozierst Du sie mit einem ganz persönlichen Bild von Freude. Wir sprechen beide von Freude, meinen beide Freude, sehen aber andere Bilder.
Nun setze einen Grafiker darauf an, Freude darzustellen. Setze hundert Grafiker darauf an, Freude darzustellen. Herauskommen wird ein Bild, das in vielen Menschen Freude assoziert, aber nicht in allen.
Stefan: Verstehe ich das richtig? Wörterketten, Sätze, mit denen du mich konfrontierst, assoziieren Bilderketten in mir, die zwar ganz persönliche Codes sind, mich dafür aber sehr zuverlässig und präzise das Gemeinte empfinden lassen. Konfrontierst du mich dagegen mit einem Bild und sagst nichts dazu, ist es noch lange nicht klar, ob ich herausbekomme, was genau du mir mit dem Bild sagen willst. Und angenommen, nicht nur du, sondern hundert andere würden mir jeder ein Bild präsentieren, wobei alle Bilder mir das gleiche sagen wollen, wäre noch immer nicht gewährleistet, daß ich das Gemeinte herausbekomme – im Gegenteil, die unterschiedlichen Bilder könnten mich vollends verwirren. Mit den Wörtern haben wir also ein Präzisionswerkzeug zur Verfügung. Und mit der Verwässerung der Sprache, mit dem Verlieren des Bewusstseins für die Macht der Sprache stumpfen wir ab. Mit dem wortlosen Konsumieren von Bildern versinken wir in eine Welt, die voll diffuser Andeutungen ist, uns aber letztlich nichts oder fast nichts sagt.
Kess: Du verstehst mich richtig. Ein Bild alleine ohne ein einziges Wort ist für eine eindeutige Kommunikation nicht ausreichend. Ausnahmen davon sind spezialisierte Symbolsprachen wie z.B. Straßenverkehrsschilder.
Beispielsweise Werbung: Jede Werbung, egal wie gut sie ist, benutzt Worte, Schlagworte oder Phrasen, um eine Verbindung zu ziehen zwischen dem visualisierten Versprechen und dem beworbenen Produkt. Warum reicht die Einbindung des Produktes in die Darstellung nicht aus?
Es ist die Arbeit der ganzen Werbegrafikbranche, eine bestehende Assoziation eines Begriffes durch die geschaffene Darstellung zu ersetzen.
Stefan: Der Versuch also, meinen individuellen, aber ungemein präzisen Dechiffrier-Code für etwas Gemeintes durch einen überpersönlichen, klischeehaften und manipulierbaren Code zu ersetzen. OK – aber vielleicht sollten wir das an dieser Stelle nicht weiterverfolgen, sonst schickt man uns am Ende noch nach Frankfurt in die Schule zu Adorno und seinen Freunden …
Kess: Die Kritische Theorie ist mir nicht besonders geläufig. Soweit ich weiß werden die Literatur und andere Künste als wichtiges/wichtigstes Instrument und Medium der Selbstvergewisserung und Selbstkritik angesehen. Trotzdem bekomme ich den Bezug zum Thema nicht. Worauf spielst Du an?
Stefan: In den Überlegungen von Adorno & Co geht es halt auch um die Manipulierung und Manipulierbarkeit der Menschen. Einen weiterreichenden Bezug wollte ich nicht herstellen. Allein schon deshalb, weil ich die Frankfurter Schule auch nicht so gut kenne 😉
Etwas anderes festzuhalten scheint mir wichtiger: grafische Systeme wie Verkehrsschilder, also Symbolsysteme, erreichen die Präzision der Sprache. Die meisten anderen Grafiken dagegen sind mehr oder weniger dichte Bedeutungsnebel. Die Aufmerksamkeit des optisch orientierten Wesens Mensch lenken sie jedoch trotzdem auf sich. Man könnte also sagen: der menschliche Geist neigt dazu, sich in der Flut der Bilder zu verlieren, weil er dem intensiven optischen Reiz, der von den Bildern ausgeht, so schwer widerstehen kann. Dabei versinkt er jedoch in ein Reiz-Spektakel ohne Bedeutungen, ohne Klarheit.
Kess: Ohne Bedeutungen würde ich nicht sagen. Aber ohne Klarheit schon. Gerade die Reizüberflutung läßt keine Möglichkeit, tiefer darüber nachzudenken, welche Aussage versteckt sein könnte.
Stefan: Übertragen wir das doch mal auf Webseiten – oder generell auf elektronisch Dargebotenes, zum Beispiel auch auf e-books. Gerade die elektronischen Medien, die Screens, können sehr gut Bilder darstellen, weil ihr technischer Aufbau bereits einem Typus der Computergrafik entspricht: sie bestehen aus Pixeln. Auch moderne Oberflächen sind grafisch, d.h. sie verwalten intern letztendlich Pixel. Diese Voraussetzungen in Verbindung mit der Möglichkeit, durch Bilder Aufmerksamkeit zu erregen, ist vermutlich der Grund, warum die meisten Webseiten heute so aussehen wie sie aussehen: wie eine kunterbunte Plakatwand, auf der meist nur noch mit Mühe das durchgängige Layout zu erkennen ist. Was dabei verkannt wird, ist, daß irgendwann, wenn die erste Sensationslust des bildbetörten Geistes nachläßt, Unlust aufkommt. Das einzige Mittel dagegen ist eine pausenlose Weiterversorgung mit neuen Bildern – ein Teufelskreislauf…
Kess: … oder eben der bewußte Ausbruch aus diesem Kreislauf. Entweder durch den Anbieter, der sich dem gängigen Flitter entgegenstellt oder durch den Besucher, der sich als wahrer Trüffelhopser erweist. (Der Trüffelhopser als solcher, der nur die Navigation zwischen sehr hochwertigen Angeboten schätzt, baut sich ja bekanntlich auf www.trueffelhopser.de sein ganz eigenes Portal…;-) [Anm. 2009: trueffelhopser.de existiert nicht mehr]
So viele Themen jedenfalls könnte man eingehender diskutieren, wenn man die Wörter ernst nimmt. Statt dessen wird alles angerissen und bald darauf zum nächsten Punkt übergeschwenkt. Eben dieser Teufelskreislauf…
Stefan: Die letzte Konsequenz davon ist die Endlosaneinanderreihung von Videoclips mit irrwitzig schnellen Bildfolgen, so wie man es in MTV stundenlang über sich ergehen lassen kann.
Aber nicht nur bei den Bildern kann so ein Teufelskreislauf entstehen. Auch dort, wo Text zu Hypertext wird, läßt sich ähnliches beobachten. Wenn elektronischer Text etwas anderes sein soll als nur eine Papierrolle hinter Glas, dann kommt man schnell auf so etwas wie Hypertext. Anstelle der gedachten Papierrolle treten in sich abgeschlossene Topics, die durch Vernetzung ein Ganzes bilden. Immer mehr Autoren und Informationsanbieter entdecken, wie segensreich dieses Prinzip sein kann, um komplexes, vielschichtiges „Material“ medial abzubilden. Der Übergang von Text zu Hypertext ist fast so wie der Übergang von loser Landbesiedelung zum Städtewesen: Topics entstehen, und zwischen ihnen Verkehrswege, die sogenannten Hyperlinks. Leider kommen noch nicht alle User damit zurecht. So gibt es viele ruhelose Cityhopper, in elektronischen Medien „Zapper“ genannt. Die Tatsache, daß es andere Topics gibt, läßt sie nicht zur Ruhe kommen und macht es ihnen unmöglich, bei einem Topic so zu verweilen, wie es für eine echte Auseinandersetzung notwendig wäre. Fraßen sie die alten Papierrollen oder Seitenfolgen noch brav und ruhig in sich hinein, so geraten sie im Hyper-Raum unter Streß und bewegen sich fieberhaft von Topic zu Topic, so, als müßten sie alles auf einmal erfassen, wenn schon keine Reihenfolge mehr angeboten wird. Wie gibt man diesen Nervösen bloß die hypertextuelle Gelassenheit?
Kess: Diese Unruhe ist nicht unbedingt ein Kennzeichen des Hyper-Raumes sondern vielmehr eine Ausprägung unserer momentanen Gesellschaft. Hinzu kommt, daß das Web für viele Menschen ein neues Medium ist. So entsteht viel schneller der fast zwanghafte Eindruck, etwas zu verpassen.
Noch einmal zu den Topics: Wenn wir von Stadt zu Stadt reisen, so erfolgt der Wechsel nicht aprupt, sondern beansprucht eine gewisse Zeit. Derweilen haben wir Zeit, uns auf die Veränderung einzustellen. Auf das elektronische Medium übertragen müßten Sitewechsel also entweder einen längeren Übergang besitzen (nicht sinnvoll) oder aber bereits vor dem Wechsel, dem Auswählen des Hyperlinks, auf die Veränderung einstimmen: Vorschau, kommentierte Links usw.
Stefan: Das ist ein interessanter und plausibler Gedanke! Links, die einen Themenwechsel, einen echten Sprung anbieten, sollten ein „Einstimmen auf das Verweisziel“ ermöglichen, also mindestens eine Art Vorschau anbieten. Nun ist mit neueren Techniken so etwas im WWW durchaus realisierbar. Angewendet wird es jedoch kaum bislang. Haben die Web-Autoren das einfach noch nicht entdeckt?
Die Grenzen zwischen den „Topics“ verschwimmen aber auch im realen Raum immer stärker, oder sagen wir, der reale Raum wird auch immer eher wie ein Hyperraum empfunden, in dem Entfernungen an Bedeutung verlieren, weil die Zeit, um die Entfernung zurückzulegen, Kapriolen schlägt. Um beispielsweise vom Münchener Hauptbahnhof zum Münchener Flughafen zu gelangen, braucht man drei Viertel der Zeit, die erforderlich ist, um vom Münchener zum Hamburger Flughafen zu gelangen. Und der Flug ist nicht selten billiger als die Bahnfahrt, die deutlich länger dauert. Auch wenn unsere Fähigkeiten, den realen Raum mit unserem gesamten Körper zu überwinden, noch nicht ganz so weit entwickelt sind, läßt sich dennoch die Tendenz erkennen: irgendwann wird es keine wahrnehmbare Zeit mehr dauern, um von beliebig A nach beliebig B zu gelangen. Und vorwegnehmen können wir dieses Gefühl heute schon, wenn wir auf einen projektübergreifenden, in eine andere Welt führenden Hyperlink klicken. Auch reale Orte werden wir dann wie Hypertext-Topics empfinden.
Kess: Der Mensch macht in seinem Fortbewegungsverhalten eine kontinuierliche Entwicklung durch, der er sich auch geistig ständig anpaßt. Mit der Zeitdauer, die für die Überbrückung einer räumlichen Entfernung notwendig ist, messen wir die Nähe zweier Orte. Im Internet und vielleicht irgendwann auch im realen Raum funktioniert dieses Meßinstrument nicht mehr. Unser Verstand suggeriert uns bei völlig voneinander getrennten Angeboten eine Nähe, die man räumlich gesehen am besten mit einem durch eine Tür getrennten Nachbarzimmer vergleichen kann. Somit entsteht zwangsläufg eine thematische Nähe bei getrennten Angeboten. Die Informationsangebote verschmelzen zu einem Ganzen verknüpft durch die Hyperlinks.
Stefan: Die Nähe der Buden auf dem Basar. Sie bieten zum Teil völlig Unterschiedliches an, obwohl sie nah beieinanderstehen. Immerhin – wer mag sie nicht, die Atmosphäre eines Basars, diese vielen Gerüche, Düfte, Stimmen und Farben. Man kann durchaus sehr ruhig werden inmitten des Getümmels, kann anfangen genüßlich zu schlendern, zu verweilen, sich hier und da in ein Schwätzchen zu verwickeln … und alsbald hat man auch seine Lieblingsstände, wo man auch mal mit ins Hinterzimmer darf. Das neue, elektronische Medium erhält in diesem Stadium der Entwicklung ein neues, freundliches Gesicht. Vielleicht der Augenblick, in dem die präzisen Bedeutungen der Wörter wieder zu Ehren kommen, und das, obwohl sie sich vom Papier gelöst haben…