Wenn man erst mal ein Schaf ist

Sieben Jahre GooglePlus haben mich doch stark dahingehend verändert, kein so großes Interesse mehr am Schreiben auf einer eigenen Website zu haben. Zwar habe ich zwischenzeitlich wegen des HTML5-Handbuchs noch mal eine eigene Website aufgesetzt und dort auch noch den ein oder anderen Beitrag geschrieben. Aber eigentlich fühle ich mich schon seit Jahren viel wohler, wenn meine Beiträge in einem Stream erscheinen und mein Profil eines von allen ist. So gesehen bin ich tatsächlich irgendwie vom einsamen Website-Steppenwolf zum sozialen Plattformschaf mutiert.

Twitter

Nachdem ich nun aber wie viele andere von Google aus meinem bisherigen Lieblingsgehege vertrieben wurde, möchte ich irgendwie anders weitermachen. Klar war für mich von vorneherein, dass ich nun wieder stärker auf Twitter präsent werden würde. Meinen Twitter-Account, der bereits seit 2009 existiert, habe ich zwar jahrelang eher vernachlässigt, aber niemals völlig verwahrlosen lassen. Darauf möchte ich nun aufbauen und Twitter wieder verstärkt nutzen, und zwar für all jene Postings, für die Twitter nun mal perfekt ist: Links zu Artikeln, Videos oder sonstigen Quellen, mit kurzen Hinweis-Intros. Oder kurze, süffisante Bemerkungen zu aktuellen Themen. Oder auch Retweets von Aussagen, denen ich zu mehr Gehör und Gewicht verhelfen will.

Diaspora

Hier dagegen möchte ich mich eher auf Beiträge wie diesen konzentrieren. Also ausführlichere Statements oder Diskussionsanregungen, die ich so auch in einem Blog schreiben würde. Da die Diaspora-Beiträge sich auch gut einzeln verlinken lassen, kann ich dann von Twitter aus die eigenen Beiträge hier so verlinken wie eigene Artikel in einem Blog.

Fotos

In den letzten Jahren habe ich immer mehr Freude am Fotografieren gefunden, so viel, dass ich auf GooglePlus eine Sammlung namens The 16:9 Daily hatte, wo ich jeden Tag ein FullHD- (zuletzt auch 4K)-Foto postete. Leider gibt es weder auf Twitter noch auf Diaspora ein vergleichbar gutes User-Handling beim Betrachten von Details zu einem Foto. In beiden Services muss man letztlich das Bild über das Browser-Menü separat öffnen, um es in der vollen Auflösung zu sehen. Bei GooglePlus konnte man dagegen bequem in Bilder bis zur vollen Auflösung hinein zoomen. Nun hat Twitter zumindest eine Zwischenvorschau, die attraktiver ist, als es bei Diaspora gelöst ist. Ich bin mir jedoch noch nicht sicher, ob Twitter wirklich das richtige Medium ist, um Fotos zu posten. Tweets verbreiten alles, aber keine Muße. Vielleicht entscheide ich mich dazu sogar noch für einen dritten Service.

Fröhliches Blöken

Auf jeden Fall hoffe ich, dass sich unter den Vertriebenen von GooglePlus, die es mit Diaspora probieren wollen und sich hier erneut vernetzen, wieder Gespräche entstehen, wie wir sie aus GooglePlus kannten. Vielleicht sogar noch bessere.