Google-Mail ohne Einladung

Vor fast drei Jahren, im April 2004, startete Google seinen Freemail-Service Gmail. Wegen eines Markenrechtsstreits wurde der Service mittlerweile in Google Mail umbenannt.

Der Service machte von Beginn an durch diverse Besonderheiten auf sich aufmerksam. Nicht nur der anfänglich großzügig bemessene Speicherplatz von einem Gigabyte (mittlerweile fast drei Gigabyte, wobei der Speicherplatz dynamisch alle paar Sekunden um ein paar Byte wächst) sorgte für Schlagzeilen, sondern auch die abweichenden Konzepte (die Weboberfläche von Google Mail versucht nicht, einen klassischen Mail-Client zu imitieren), der Verzicht auf eingefügte Werbung in versendeten Mails und das Nutzergewinnungsprinzip (obwohl der Service frei war, musste man von jemandem eingeladen werden, der bereits über einen Account bei Google Mail verfügte).

Diese Schranke ist mittlerweile gefallen: Wie auf More People Can Sign up for a Gmail Account berichtet wird, kann nun jeder ohne jemanden zu kennen, den man um Einladung bitten könnte, einen Google-Mail-Account einrichten. Die Seite zum Einrichten des Accounts bietet keine anderen Hürden mehr als vergleichbare Seiten anderer Freemail-Hoster.

Damit ist es nun zumindest einfacher, selbst auszuprobieren, ob man Google Mail mögen soll oder nicht. Zumindest für Anwender, die auch andere neuere Services von Google intensiv nutzen, wie GroupsReaderKalenderNotebookBookmarksDocsWeb-AlbenVideoBase oder Alerts, ist eine Google-Mailadresse von Vorteil, da die Anmeldung für die übrigen Services problemlos übernommen werden kann.

Die durchaus faszinierende Web-2.0-Welt, die Google mit all diesen Services inklusive Mailservice derzeit fieberhaft errichtet und ausbaut, hat aber nicht nur Befürworter. Kritiker befürchten, dass Google mit all den persönlichen Daten, die dort hinterlegt werden, in Verbindung mit dem ausgereiftem Durchsuchungs-Know-How Profildaten über einzelne Anwender erstellen kann, die schon fast an eine Truman Show erinnern. Der Wikipedia-Artikel zu Google Mail eignet sich als Ausgangspunkt für eine nähere Beschäftigung mit dem Thema.