Ich hatte mich ja gewundert, wie Greta Thunberg die Rede, die sie letzte Woche vor dem UN-Senat abgeliefert hat, und die ich hier auch ins Deutsche übersetzt habe, um mal „leichter erfahrbar“ zu machen, wie sie tickt und wie weit außerhalb sie aller politischen Ideologien steht, noch toppen will. Für sie ist das tatsächlich nur ein abstruses Märchenonkel- und -tanten-Theater, wenn sie die internationalen politischen Parketts betritt. Sie kann es zu keinem Zeitpunkt anders empfinden. Allenfalls höflich darauf reagieren. Aber nicht immer. Heute jedenfalls nicht. Fünf Minuten Redezeit, für die sie vor über einem Monat von zuhause aufgebrochen ist. Da ist so viel zusammen gekommen, so viel Hass gegen sie, so viel Unterstützung für sie – und dann ihre Passion, die Zahlen in ihrem Kopf, die ihr keine Ruhe lassen, das mit den verbleibenden Gigatonnen und der Prozentwahrscheinlichkeit, dass keine nicht mehr kontrollierbare Kettenreaktion in Gang kommt. Es hat sich alles hochgeschaukelt, und sie sich selber erst recht. Und all das ist dann heute aus ihr herausgebrochen. Fünf Minuten, die viele Folgen haben werden, und viele Fußnoten.
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